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The Swingcredibles - Big Band der Uni Köln

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  • Big Band der Universität zu Köln
  • The Swingcredibles. Big Band der Universität zu Köln

In der Big Band der Universität zu Köln treffen sich Studierende und Alumni, Amateure und angehende Profis, um zusammen unter der Leitung von Johannes Nink Jazz und Swing zu spielen. Pop- und Rockarrangements sind im Programm der Swingcredibles nicht zu finden, dafür aber Musik von Charles Mingus, Gordon Goodwin und Sammy Nestico. Eigenkompositionen und -arrangements sind natürlich auch vorhanden. 

Interessierte wenden sich bitte direkt per E-Mail an Johannes Nink.

Alle Informationen zum Programm, zu Probenbeginn und -organisation, Besetzung sowie Konzerten sind bei Johannes Nink zu erfragen.

Leitung

Johannes Nink

AKTUELL: kein Konzert im Sommersemester 2023,
sondern CD-Produktion

Aufnahmen im Maarwegstudio im April und Mai 2023

Proben

donnerstags, 19.30-22.00 Uhr, Musiksaal (Hauptgebäude Uni)


CD "The Swingcredibles"

Im März und Juli 2011 trafen sich die Swingcredibles im Kölner Maarwegstudio, um in einigen Aufnahmesessions die Grundlage für ihre CD zu legen. Mit dem Anspruch, ein ästhetisches Gesamtkunstwerk zu liefern, und der freundlichen Unterstützung des Trierer Künstlers Till Charlier, gelang sowohl akustisch als auch visuell ein potentielles Schmuckstück für die heimische Sammlung.
Für den Preis von 10 Euro (exklusive Versand etc.) gibt es 80 Minuten hochwertige Musik im 6-seitigen, liebevoll gestalteten Digipack.

TV Blues
No Way Ma'am
Too Close For Comfort
A Warm Breeze
Gartenzaun
Summertime
Chega De Saudade
Have You Met Miss Toned?
Struttin' With Some Barbecue
You Do Something To Me
God Bless The Child
Fables Of Faubus

Hörproben der Stücke finden Sie demnächst wieder hier.

Die CD können Sie für 10 Euro zuzüglich 3 Euro Versandkosten über das Collegium musicum bestellen. Bitte senden Sie uns eine E-Mail mit Ihrer Adresse und der gewünschten Anzahl von CDs. Die Versanddauer beträgt ca. 5 Werktage.
 

The Swingcredibles: La Mort von J. Brel / Arr. J. Nink

Für die Swingcredibles hat der Leiter unserer Big Band, Johannes Nink, Jacques Brels Chanson "La mort" arrangiert. In seinem absurd-ironischen Text findet Brel den Tod in verschiedensten Situationen des Lebens – in den letzten Blättern, die vom Baum fallen, aus dem sein Sarg gezimmert wird, begegnet er ihm ebenso wie in den Händen der Geliebten, die eines Tages seine Augenlider schließen muss. Der Tod erwartet ihn wie eine Prinzessin zum Begräbnis seiner Jugend oder lauert unter dem Kopfkissen, auf dem er eines Tages das Erwachen vergessen wird.

Mit nur 49 Jahren verstorben, hinterließ Brel Chansons voller Bitterkeit, Wut und Verzweiflung, aber auch Liebe und Hoffnung. Er konnte die ganz großen Dramen des Lebens im 3-Minuten-Format erzählen und war durch seinen emotionalen Vortrag mit überbordender Mimik und Gestik weltweit zu verstehen. In "La Mort" von 1959 verarbeitet er musikalisch weite Teile der Sequenz "Dies irae" aus dem gregorianischen Requiem. Nicht nur – leicht erkennbar – im Intro, sondern auch versteckter und reharmonisiert als Grundlage für seinen Text. Somit haben die drei Strophen jeweils drei Teile. Die ersten beiden gehen auf das "Dies irae" zurück und haben die relativ ungewöhnliche ungerade Länge von jeweils sieben Takten. Der dritte Teil ist ein neuer, im Marschrhythmus gehaltener Abschnitt. Ninks Arrangement hat Melodie und Form übernommen, allerdings mit einer eigenen Harmonisierung, einem anderen Intro und Outro und einem eingefügtem Solo-Teil.

David Bowie übrigens adaptierte 1972 das Chanson des von ihm hochverehrten Belgiers ebenfalls und brachte es personalisiert als "My death" heraus. Aus dem Marsch von Brel wird bei Bowie eine melancholische Ballade, die aber nichts desto trotz dazu aufruft, die Tage, die uns geschenkt sind, zu genießen.

Im Video kombiniert Sophia Herber die Musik mit Bildern des belgischen Malers James Ensor (1860–1949). Ensor verbrachte den größten Teil seines Lebens in seiner Heimatstadt Ostende. Der Maler hatte es schwer, als Künstler anerkannt zu werden. In seinen Werken thematisiert er sein Leiden daran und stilisiert sich selbst als Märtyrer. Der Motivkreis Tod tritt besonders nach dem Tod seines Vaters 1887 in sein Œuvre. Immer wieder malt er Skelette und auch sich selbst mit Totenschädel. Sein Hauptwerk wimmelt geradezu von Masken und Skeletten, die er aus dem Laden seiner Mutter seit frühester Kindheit kannte und die in der karnevalistischen Tradition Ostendes eine große Bedeutung hatten. Ähnlich wie Brel in seinem Chanson den Tod, den er überall entdeckt, demaskiert, nutzt Ensor die Masken und Totenschädel in seinen Bildern. Was wie ein Widerspruch klingt, ist Absicht: Das "wahre Gesicht" der Menschen wird gerade in den Fratzen und Masken offenbar. Für beide Künstler gilt: Der Tod war eines der Hauptthemen ihres Schaffens. Beide begegnen ihm auch mit Ironie und Sarkasmus. Hierin liegt ein elementarer Unterschied zu David Bowie, dessen sehr persönliche Interpretation von "La mort" keinerlei ironischen Zugang beinhaltet.

France Brel, Tochter des Chansonniers und Vorsitzende der Fondation Brel freut sich über Johannes Ninks Arrangement, das sie als "magnifique travaille" lobt.

La mort

La mort m'attend comme une vieille fille
Au rendez-vous de la faucille
Pour mieux cueillir le temps qui passe

La mort m'attend comme une princesse
À l'enterrement de ma jeunesse
Pour mieux pleurer le temps qui passe

La mort m'attend comme Carabosse
À l'incendie de nos noces
Pour mieux rire du temps qui passe

Mais qu'y a-t-il derrière la porte
Et qui m'attend déjà
Ange ou démon qu'importe
Au devant de la porte il y a toi

La mort attend sous l'oreiller
Que j'oublie de me réveiller
Pour mieux glacer le temps qui passe

La mort attend que mes amis
Me viennent voir en pleine nuit
Pour mieux se dire que le temps passe

La mort m'attend dans tes mains claires
Qui devront fermer mes paupières
Pour mieux quitter le temps qui passe

Mais qu'y a-t-il derrière la porte
Et qui m'attend déjà
Ange ou démon qu'importe
Au devant de la porte il y a toi

La mort m'attend aux dernières feuilles
De l'arbre qui fera mon cercueil
Pour mieux clouer le temps qui passe

La mort m'attend dans les lilas
Qu'un fossoyeur lancera sur moi
Pour mieux fleurir le temps qui passe

La mort m'attend dans un grand lit
Tendu aux toiles de l'oubli
Pour mieux fermer le temps qui passe

Mais qu'y a-t-il derrière la porte
Et qui m'attend déjà
Ange ou démon qu'importe
Au devant de la porte il y a toi